Sie kamen in einer großen Transportkiste der Firma Körting & Mathiesen aus der Nähe von Heidelberg in Baden-Württemberg nach Leipzig zurück – Unterlagen, Gemälde und Fotos aus dem Nachlass des Leipziger Unternehmers Max Körting.
Max Körting gründete 1889 gemeinsam mit Wilhelm Mathiesen die Firma Körting & Mathiesen, die v.a. Bogenlampen produzierte, welche später unter dem Namen „KANDEM“ weltweit bekannt wurden. Ab 1928 kooperierte das Unternehmen mit dem Bauhaus Dessau und produzierte u.a. Lampen von Marianne Brandt. Ein Exemplar einer „KANDEM“-Leuchte befindet sich auch im Bestand des SWA.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein großer Teil der Produktionsanlagen als Reparationsleistung abgebaut, Max Körting verstarb 1948 in Leipzig. Die jetzt nach Sachsen zurückgekehrten Unterlagen wurden von seinem Sohn Fritz Körting 1950 bei der Flucht nach Westdeutschland vor der Vernichtung bewahrt. Dort verfasste dieser auch eine 16-bändige Werkschronik, die nun ebenfalls von dessen Sohn Dr. Andreas Körting an das SWA übergeben wurde. Außerdem befanden sich in der Transportkiste Tagebücher und private Fotoalben Max Körtings, Medaillen von lokalen und Weltausstellungen für Industrie- und Gewerbe, technische Unterlagen und Kataloge der Firma und auch Ölgemälde mit den Portraits der Großeltern Max Körtings.
Nach der Herausgabe des Buches „Der Leipziger Unternehmer Max Körting und sein Werk“ 2006 gemeinsam mit dem Historiker Dr. Ulrich Krüger (†) und einer Nachkommin von Max Körting, Dr. Gabriele Leech-Anspach (†) im Sax-Verlag verfügt das SWA nun über einen weiteren wichtigen Baustein zur Leipziger und sächsischen Industriegeschichte. Der Bestand ist damit an seinen Ursprungsort zurückgekehrt, wofür das SWA Herrn Dr. Andreas Körting und seiner Familie sehr dankbar ist.